Geschichte des Hofes

In Ihlden, inmitten des Neddener Forstes nahe der Autobahn, liegt die Hofstelle der Familie Schröder, die Ende des 18. Jahrhunderts durch Diedrich Winkelmann gegründet wurde. Im Jahr 1928 erwarb Johann Schröder, der Großvater des jetzigen gleichnamigen Inhabers, die Hofstelle. Bald nach dem Kauf zogen Vollblüter ein. Der Baumwollmakler Molsen aus Bremen, auch "Baumwollkönig" genannt, stellte in Ihlden seine Rennpferde ein, die hier vermutlich auch trainiert wurden.

Molsens Tochter Miliane heiratete Erich Hensen aus Bremen. Sie ließen sich in Armsen nieder, gründeten dort ein Verpackungsunternehmen. Ihr Sohn Eckhart berichtet, dass seine Mutter zusammen mit dem Reitlehrer Freudenthal während des zweiten Weltkrieges in Ihlden Hannoveraner aus Bremen vor der Wehrmacht versteckte, um zu verhindern, dass sie beschlagnahmt wurden. Molsen war gleichzeitig auch Jagdpächter in Nedden. 1945 brannte seine Jagdhütte ab. Anschließend zog er sich aus Nedden zurück und nahm die Pferde mit. 1949 verstarb Molsen im Alter von 76 Jahren.

Im Jahr 1969 übernahm Johann Schröder den Betrieb. Zunächst führte er die vielseitig angelegte Landwirtschaft mit Milchvieh und Schweinezucht weiter. Im Jahr 1983 erfolgte die erste Umstellung. Die Kühe wurde verkauft, die Anzahl der Sauen wurde von ca. 20 auf 50 aufgestockt, auf den Weiden wurden Exportrinder gehalten. 10 Jahre später erfolgte die nächste Zäsur: die Schweine wurde abgeschafft, in die vorhandenen Stallgebäude wurde Pferdeboxen eingebaut, und Pensionspferde wurden eingestellt.

Gleichzeitig zogen die ersten eigenen Hannoveraner Zuchtstuten ein: die Haupstutbuchstuten Antique von Atlas und Esprit von Erbherzog. Insbesondere die Esprit zeigte sich als guter Griff: Ihre 1996 geborene Tochter Bonny von Brentano II wurde als Staatsprämienstute ausgezeichnet und ist nun eine von zwei Zuchtstuten auf den Betrieb.

Die zweite zurzeit aktive Stute wurde 1995 als Fohlen zugekauft. Es ist die Cecilie von Carbid/ Wanderer/ Shogun xx. Die Stute stammt aus der bekannten Zucht von Heinrich Heemke, Kreepen. Es ist der Mutterstamm des berühmten Hengstes Weltmeyer, ihre Mutter ist zudem eine rechte Schwester der Celler Landbeschäler Wanderbursch I und II. Damit schließt sich der Kreis: Die Mutterstamm des Hengstes Wanderer war einst in Nedden auf dem Hof Mügge zuhause und gelangte dann nach Kreepen. Nun kehrt dieses Blut wieder zurück.

Cecilie bewährte sich auf Anhieb. Nach einer guten Zuchtstutenprüfung wurde sie in das Programm Hannoveraner Springpferdezucht eingetragen. Ihr erstes Fohlen , der 1999 geborene Gospel von Goodman wurde auf der Elite-Reitpferdeauktion im April 2003 verkauft. Auch ihr 2001 geborenes Hengstfohlen von Escudo war von besonderer Qualität. Im Fohlenchampionat auf dem Lohberg gelangte er auf den Finalring und qualifizierte sich für das Fohlenchampionat in Verden, das im selben Jahr im Rahmen der Dressur-Europameisterschaften durchgeführt wurde. Eine Woche später wurde er auf der Elite Fohlenaultion der Verbandes an einen bekannten niedersächsischen Aufzüchter verkauft.

Die Landwirtschaft wird heute im Nebenerwerb betrieben, im Hauptberuf führt Johann Schröder ein Versicherungsbüro in Verden. Im Betriebszweig Pensionspferde und Pferdezucht helfen Frau Dorothea und die Töchter Nicole und Maria, die beide reiten, tatkräftig mit.

Quelle: Chronik Neddenaverbergen 2003

Anfahrt